Dienstag, 9. Juni 2009

Kritik: Sächsischer Bote

Sächsischer Bote, 20. Mai 2009

Das Geheimnis der Prosecco-Kälber

Wenn Wortlust und bildende Kunst sich paaren, entsteht eine „Kabassage“.

Die besondere Mischung aus Kabarett und Vernissage kam erstmals zur derzeitigen Ausstellung „Prosecco-Kälber“ mit Malerei, Fotografie und Steinobjekten der Künstlerin Edda Scholz im Kabarett Breschke & Schuch auf die Bühne.

Die Fantasietiere regten neben farbflirrenden Landschaften und paprikawürzigen Gesichtern auf Leinwänden in ungewohnter Weise zu wortwitzreichem und satirischem Nachdenken darüber an: Was ist Kunst? Wie macht sie Schule? Vor einer Staffelei mit leeren weißen Blättern und Farbdose warf Manfred Breschke als gestelzt palavernder Laudator mit Künstler-Zitaten um sich, die offen zugeben „durch die Dummheit, Lüsternheit und Eitelkeiten anderer Leute reich zu werden“ und gab seine Abzocketricks als Finanzkünstler an der Börse weiter. Mit ihm stolperte, sinnierte und stritt Thomas Schuch als Techniker samt langer Leiter despektierlich und höchst amüsant über Wert und Verwertbarkeit heutiger Kunst, spritzte er versehentlich mal rote Farb- mal braune Kaffeeflecken in hohem Bogen auf die Leinwände und berührte bei seinem stilecht einem Porträt nachempfundenen Auftritt als schrullig feingeistiger Maler Vincent van Gogh. Die Farbklänge und Formen der Bilder verwandelte die Tänzerin Anne Sehm in sinnlich bis heitere Bewegungen und Musiker Jörg Lehmann begleitete humorvoll tonspielerisch die Kabassage.

„Prosecco-Kälber“ sind noch bis 3. August zu sehen. Eine so intelligente wie unterhaltsame Reise in die Welt der Kunst würde auch anderen Ausstellungsorten gut stehen. L.V.

Kritik: Dresdner Nachrichten

Dresdner Nachrichten 14.05.09

Das Schweigen der Frauen

Edda Scholz eröffnet gemeinsam mit Breschke und Schuch ihre Ausstellung „Prosecco-Kälber“


Wer sich redlich für den Inhalt dieses Artikels und das, was er beschreibt, interessiert, sollte vor dessen Lektüre Folgendes tun: sich eine Flasche Prosecco besorgen und diese zügig austrinken, am besten allein. Danach die Wand anstarren und sich vorstellen: Jawohl, ich bin ein Künstler. Jawohl, irgendwo in mir ist etwas, das ich der Welt mitteilen möchte, so eine Art Botschaft. Welche Botschaft das ist, muss im Vorfeld nicht klar definiert worden sein. Das Entscheidende ist: Man legt erst mal los mit allem, was einem zur Verfügung steht – Ketchup, Farbe, Gänseschmalz, Buntstiften... Dann lehnt man sich zurück, betrachtet das Erschaffene und hofft, das der Lebensabschnittsgefährte, der gleich durch die Tür kommt, tatsächlich so verständnisvoll ist, wie er andauernd tut.

Immer noch keine Ahnung, was diese Einleitung bezwecken soll und trotzdem drangeblieben? Sehr gut. Schließlich erging es den Zuschauern der Kabassage ähnlich. Was sie bereits wussten, war: Edda Scholz (auf dem Foto sitzend), eine Malerin, deren Bilder bis zum 3. August im Kabarett Breschke & Schuch (Wiener Platz 10, 01067 Dresden) ausgestellt sind, hatte die Idee ihre Vernissage deftig mit Kabaretthäppchen zu würzen und daraus gemeinsam mit den beiden Hausherren Breschke und Schuch, dem Musiker Jörg Lehmann und der Tänzerin Anne Sehm eine neue Kunstform – die Kabassage – zu kreieren. Bei letzteren soll sich natürlich alles um die Kunst drehen und unter anderem auch die Frage geklärt werden: Was ist Kunst überhaupt? Wie entsteht Kunst?

Klingt gut, haben sich die meisten gedacht und eine Karte geholt. Wie viele von ihnen sich tatsächlich erhofft hatten, eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, weiß man natürlich nicht. Herausgegangen während der Vorstellung ist aber keiner, was dafür sprechen könnte, dass die Botschaft der Kabassage angekommen ist.

Welche Botschaft das ist, muss im Vorfeld nicht klar definiert worden sein. Das Entscheidende ist: Man legt erst einmal los mit allem, was einem zur Verfügung steht. Zweifelsohne können Manfred Breschke und Thomas Schuch auf einiges, abgesehen von ihrem langjährigen kabarettistischen Erfahrungen, zurückgreifen. So zum Beispiel auf Herrn Lehmann, der nicht nur am Akkordeon und Sideboard ganz hervorragend einsetzbar ist. Auch in Sprechrollen ist er offenbar sehr gut zu gebrauchen. Sowie Frau Sehm, die einen traumwandlerischen Mal-Amoklauf durchtanzt und demonstriert. Malen könnte unter Umständen einiges mit Erotik zu tun haben.

Je wilder, desto besser also? Nicht unbedingt. Die Kabassage bestand zu einem Großteil aus kabarettistisch ungewohnt leisen Tönen, die mit lautem Applaus bedacht wurden. Ob leise oder laut: die Kabassage war eine stimmige Kakophonie, eine mehrstimmige Gemeinschaftsleistung. Manfred Breschke durfte man beschwingt tänzelnd und Thomas Schuch sogar ganz ernst erleben. Eindeutig erlebenswert waren beide in all den Rollen, die sie sich für diesen einmaligen Abend zugemutet haben. Vorerst wirklich einmalig, denn leíder wird die Kabassage nicht bald wieder zu sehen sein.

Und was hatten der Prosecco und das Schweigen der Frau jetzt mit alldem zu tun? Der Prosecco war im Ticketpreis inbegriffen, ist ein Teil des Ausstellungstitels „Prosecco-Kälber“ und angeblich die künstlerische Stimulans für Edda Scholz. Was sie dazu meint und welche Botschaft sie wirklich hat, könnte man vermutlich aus ihren Bildern erlesen. Bei der Kabassage hatte sie wenig zu sagen und bewies eindrucksvoll Hausherren und Publikum: Frauen können wirklich schweigen, selbst dann, wenn man sie nicht ausreden lässt. Man darf nicht vergessen: das ganze ist ja schließlich ihre Idee gewesen.

Radostina Velitchkova




Vorstellung

Nach tagelangen, intensiv kreativen Proben fand am 12.5.2009 die Kabassage statt. Zahlreiche Gäste erschienen und genossen den Abend. Danke für den Applaus und die wunderschönen Blumen.
Ich lasse an dieser Stelle die Fotos für sich sprechen und kann allen Neugierigen nur empfehlen in die nächste Vorstellung im Oktober (noch unbekannter Termin) zu kommen.



Montag, 8. Juni 2009

Ankündigung Sächsische Zeitung (incl. Ente)

Kabarett erfindet neue Veranstaltung Im Kabarett Breschke & Schuch wird heute zu einer „Kabassage“ geladen. So nennen die Akteure eine Verbindung von Kabarett mit einer Vernissage.

Bei der ersten Kabassage stellen sie die Frage, ob
Prosecco-Kälber sich ins Koma saufende junge Rindviecher sind. „Prosecco-Kühe“ lautet der Titel der Ausstellung von Edda Scholz, die ab Dienstag bei Breschke & Schuch zu sehen ist. Durch ihre Art der Malerei, Fotografie und Bildhauerei entstehen Bilder mit Witz und Würze. Zur Eröffnung, bei der Kabassage, geht die Künstlerin gemeinsam mit den abarettisten Manfred Breschke, Thomas Schuch, dem Musiker Jörg Lehmann und der Tänzerin Anne Sehm satirisch der Frage nach: Was ist Kunst?
(SZ)
Kabassage zur Ausstellung „Prosecco-Kühe“, 12. Mai, 20 Uhr, Kabarett Breschke & Schuch, Tickets zu zehn Euro (inkl. ein Glas Prosecco) unter 4904009

Aufbau

"Hallo Edda, wann kommst Du denn?" fragte mich Frau Sehm am 4.5.2009. Ich war sehr verwirrt, da ich noch ein paar Stunden im Büro verbringen musste. Ich hatte mit dem Kabarett vor vielen Monaten vereinbart die Bilder am Montag vor der Kabassage aufzuhängen. Die Planänderung vom eigentlichen Termin Montag 11.5. auf Dienstag 12.5. führte also dazu, dass ich fälschlicherweise annahm der 11.5. wären nun der angestrebteTermin. Ein verständnisvolles, gleichzeitig ängstliches "die anderen Bilder sind aber schon vom Techniker abgenommen worden" machte mir deutlich, dass der Aufbau noch an diesem Tag von statten gehen sollte. Zum Glück war alles soweit vorbereitet, mein Mann (+ Schwiegermutter zum babysitten) für jede Spontanaktion zu haben und die Ausstellung hing am gleichen Tag 20.00 Uhr wasserwaagengeprüft.



Vorbereitung


Um die Bilder besser zur Geltung kommen zu lassen, wurden Galerie-Holzrahmen im April einheitlich weiß seidenmatt lackiert. Dabei entpuppten sich die Wäscheleinen des elterlichen Gartens als perfekter Trockenplatz und es entstand ungewollt eine Installation der besonderen Art.

Sonntag, 5. April 2009

ALLES GUTE...






... zum Geburtstag und für die Kabassage toi, toi, toi wünschen Dir die "Mädels" aus der Runde...

Mit diesen Worten bekam ich, edda scholz, am 6.4.2009 diesen Blog zum Geburtstag geschenkt, um ihn künftig liebevoll zu pflegen.
Gleichzeitig überreichten mir meine Freundinnen einen großen Stapel (ET-)Postkarten und präsentierten mir das Plakat zur Ausstellung. Die Freude war groß, die Rührung noch viel größer.